Unterwegs

Ich bin auf Reisen. In den Süden. Und wie immer mit gemischten Gefühlen. Ich fahre zu einer Familienfeier: meine Enkeltochter wird getauft. Eigentlich ne schöne Sache - aber mir selbst geht es gerade nicht gut und die ganze Angelegenheit bietet jede Menge Konfliktpotential.
Meine ältere Tochter (Mutter der kleinen) hat nach wie vor Probleme mit mir umzugehen. Sie hat keinen Bezug zum Thema Depressionen und meinen Umzug nach Berlin sieht sie fast als persönlichen Angriff. Schließlich bin ich nicht als Oma für meine Enkel da, die immerhin 4 + 2 Jahre nach meinem Umzug auf die Welt kamen.
Dann ist jetzt auch noch meine jüngere, in Berlin lebende Tochter schwanger und natürlich kann und werde ich da als Oma in die Vollen gehen.
Als zusätzliche ..... Herausforderung hat meine Tochter auch noch ihren Vater mit dessen neuer Freundin eingeladen.Die ist die klassischen 25 Jahre jünger. Nicht falsch verstehen, wir beide haben kein Problem miteienander. Wir waren jung und hatten keine große Liebe zusammen, er hat nie eine Rolle in unserem Leben gespiel. Er taucht sporadisch auf, spielt für ein paar Stunden Papa oder Opa und geht dann in sein Frankfurter Szeneleben zurück.
Trotzdem ist es ein komisches Gefühl. 30+ Jahre später und ca 30 Kilo mehr auf meiner Seite.
Generell fühle ich mich in Bayern einfach nicht mehr wohl, manchmal sogar unwohl.

Diesmal schlafe ich auch nicht bei meiner Tochter,sondern ca. 10 km entfernt in einer Pension. Da es 4 Tage sein werden, hab ich vor, mir einen Leihwagen zu nehmen. Dann gibt es eine Fluchtmöglichkeit. Ich hoffe wirklich, dass ich mit den Kindern gleich wieder einen Draht habe. Sie sollen mich positiv erinnern. Irgendwann sind sie ja alt genug auch alleine nach Berlin zu kommen. Darauf freue ich maich schon sehr. Meine Tochter ist nicht bereit, mit ihnen zu kommen. Sie mag die Stadt nicht. Daher sehe ich die Kids halt auch nur 2 - 3 mal pro Jahr. Semioptimal.

Kommentare